Albert Reinhold Richard Hermann
* 10. November 1885 in Berlin
† 29. April 1945 in Creußen
war ein deutscher Buchdrucker, Gewerkschafter und Widerstandskämpfer.
Reinhold Hermann gehörte zum Arbeiterwiderstand und wirkte 1943/44 in der Saefkow-Jacob-Bästlein-Gruppe, einer der größten Widerstandsorganisationen aus der Endzeit der Nazi-Diktatur.
In Berlin als Sohn eines Mechanikers geboren, erlernte er das Buchdrucker-handwerk und arbeitete in den folgenden Jahren in seinem Beruf. Er trat 1915 in den Buchdruckerverband ein und 1918 in die Berliner SPD. Beschäftigt bei Hempel & Co im Buchgewerbehaus Müller & Sohn, war er dort von 1917 bis 1923 Betriebsratsvorsitzender. Zuletzt arbeitete er in der Druckerei des Völkischen Beobachters.
Mit seiner Frau Gertrud stellte er die gemeinsame Wohnung für illegale Treffen zur Verfügung, beteiligte sich an der Herstellung von Flugschriften und gab diese an Arbeitskollegen weiter. In seinem Wohnumfeld in der Weserstraße gab es weitere Mitstreiter der Widerstandsgruppe.
Am 24.7.1944 wurde er verhaftet und vor Beginn der Hauptverhandlung wegen Vorbereitung zum Hochverrat nach Bayreuth transportiert. Er starb am 29.4.1945 im Zuchthausaußenlager Creußen an den Folgen des Hafttransportes.
Am 8. Oktober 2008 wurde vor dem Haus Weserstr. 54 in Berlin Neukölln ein Stolpersteine für Reinhold Herrman und Hugo Kapteina eingeweiht.