Kurzbiografie

Karl Richter
1904 – 2005 Namensgeber des Vereins

Karl Richter mit Schwester (mitte) und Bruder (rechts), 1916
Karl Richter mit Schwester (mitte) und Bruder (rechts), 1916

Am 15. Juli 1904 wurde Karl Richter in Berlin, Prenzlauer Berg, geboren. Er absolvierte die Acht-Klassen-Volksschule und nahm 1918 eine vierjährige Buchdruckerlehre auf, die er 1922 abschloss.

Im Mai 1920 trat er der Berliner Arbeiterjugend (SAJ) bei, und im Oktober des selben Jahres wurde er Mitglied der gerade gegründeten Lehrlingsabteilung des Verbandes der Deutschen Buchdrucker.

Als Buchdruckergehilfe nahm er seine Arbeitstätigkeit auf.

Von Mai bis August 1923 ging Karl auf Wanderschaft.

1928 absolvierte er eine Umschulung zum Rotationsdrucker, der modernsten Drucktechnik jener Zeit, und war anschließend Maschinenführer in der Rotation. Seine Kollegen wählten ihn zum gewerkschaftlichen Vertrauensmann, und es begann seine Gewerkschafts“laufbahn“.

1933 wurde Karl wegen seines politischen und gewerkschaftlichen Engagements entlassen. Sein Einspruch führte zwar zur Wiedereinstellung, aber er blieb bis zur Einberufung in die Wehrmacht im Visier der Nationalsozialisten.

Den Krieg überlebte Karl als Mitglied eines Baubatallons. Am 7. April 1946 kehrte er aus der Gefangenschaft nach Berlin zurück.

Bald nach seiner Rückkehr gab er den Beruf als Buchdrucker auf und arbeitete hauptamtlich in der Gewerkschaft, in der UGO, die im Juni 1948 in Abgrenzung zum FDGB gegründet wurde.

Schon im Dezember 1948 war Karl Richter als 2. Vorsitzender und Vertreter für Betriebsratsfragen tätig. Neun Jahre später wurde er zum ersten Vorsitzenden der Industriegewerkschaft Druck und Papier gewählt. Noch weitere 12 Jahre blieb er in dieser Funktion, bis 1969 in den Ruhestand ging.

In den darauffolgenden dreieinhalb Jahrzehnten wirkte Karl entscheidend in der Seniorenarbeit seiner Gewerkschaft und Partei mit.

Karl Michael Scheriau / Gerta Stecher