Ritter der Schwarzen Kunst
Als Beschäftigte in einem komplexen und differenzierten Gewerbe entwickelten die “Ritter der Schwarzen Kunst” nicht nur anspruchsvolle technische Verfahren, sondern auch eine überaus reiche Tradition von Bräuchen und Riten. Einige Elemente dieser Tradition werden auch in den Zeiten des Computersatzes lebendig gehalten.
- 24. Juni, Johannisfest, Geburtstag von Johann Gutenberg
- Die Gautsch
Das Johannisfest
Weder das Geburtsjahr, noch der Geburtstag von Johannes Gutenberg ist genau bekannt, dennoch feiert seit Jahrhunderten die Zunft der Buchdrucker das Johannisfest am 24. Juni. Das Ende der Spargelsaison ward zum Freudenfest der Setzer, Drucker, Schweizer Degen, Bachulken und Faktoren. Tradition und Fortschritt wird mit Wein und Gesang (Weiber gab’s damals noch nicht im Gewerbe) gefeiert, besonders in Johannes Gensfleisch zum Gutenberg’s Geburtsstadt Mainz, aber auch in Zentren der Grafischen Kunst und Industrie: Stuttgart, Leipzig, Heidelberg, – und in Kreuzberg.
Die Gautsch
“Pakkt an! Laßt seinen Corpus posteriorum fallen auf diesen nassen Schwamm, daß triefen beide Ballen! Der durst’gen Seel’ gebt ein Sturtzbad obendrauff, das ist dem Sohne Gutenbergs die allerbeste Tauff!” “Wir Jünger unseres Meisters Hennechen Gensfleisch gnannt Gutenberg thun anmit Jedermänniglich unserer Kunstgenossen kund und zu wissen, daß der Jünger der wohledlen Buchdrukkerkunst nach altem Brauch und altherkömmlicher Sitte mit Zuziehung der Herren Gesellen die Wassertauff ad posteriora erhalten hat und damit in sämmtliche uns von alters her überlieferten Rechte und Privilegien eingesetzt ist. Krafft derselben gebiethen wir allen unseren Kunstgenossen, den genannten Jünger Gutenbergs als richtigen Schwartzkünstler anzuerkennen und ihn allerorts in zunftgerechter Weys als erprobet aufzunehmen.”
Weblinks
https://de.wikipedia.org/wiki/Gautschen
Bundesverband Druck Medien: Gautschen
https://austria-forum.org/af/Wissenssammlungen
https://druckmuseum/druck-gautsch.htm